Klinische Diagnostik

Klinische Diagnostik

TEST-INJEKTION MIT PROCAIN 1 %

Procain ist eine nicht süchtig machende synthetische Ableitung von Kokain, welches vor der Einführung von Procain die wichtigste schmerzstillende Substanz und u.a. in der ganz frühen Coca-Cola® enthalten war. Procain ist ein nebenwirkungsarmes Anästhetikum (Novo- cain®), welches die Reizleitung ausschaltet. Gleichzeitig besitzt es eine antiphlogistische Wirkung (Hemmung der Produktion von IL-6 und CRP), stabilisiert die Nervenzellmembranen durch Normalisierung des Aktionspotenzials, regt den Parasympathikus an (Vagusreaktion, Vaso- dilatation), fördert die Gefässneubildung und die Durchblutung des Gewebes (Antidot zum Adrenalin) und gilt als Radikalfänger. Weiterhin übt es einen Anlockeffekt (Chemotaxis) auf Abwehrzellen aus. In einer Anwendung können bis zu 200 mg Procain injiziert werden, also bis zu 20 ml der 1 %-igen Lösung. Im Gewebe zerfällt Procain in die Bestandteile Diethylaminoethanol, was eng verwandt ist mit dem Neurotransmitter und Parasympathikus-Aktivator Acetylcholin und Paraaminobenzoesäure, einem Baustein der Folsäure. Den Anti-Aging-Effekt von Procain stellte vor allem die rumänische Ärztin Prof. Ana Aslan (1897 – 1988) heraus.

Die Injektion stellt grundsätzlich eine Art temporären Neustart für die jeweilige Region dar. Über den viszerokutanen Reflex wird das Gehirn angeregt, Augenmerk auf diese Körperpartie zu legen. Das potenzielle Störfeld (wurzelkanalbehandelte Zähne, Titanimplantate, FDOKs etc.) wird vom korrespondierenden Organ für eine gewisse Zeit entkoppelt. Dabei wird Procain 1 % in die Umschlagfalte der verdächtigen Region und zusätzlich oral eingespritzt (in der 8er-Region zusätzlich das Trigo- num retromolare). Man sollte dabei nicht zu vorsichtig vorgehen, sondern ganz bewusst einen spürbaren Einstich provozieren und ca. 0,1 - 0,2 ml der Flüssigkeit einspritzen. Dieser Einstichschmerz erzeugt den viszerokutanen Reflex, welcher das System in gewisser Weise aufweckt. Laut Wikipedia: „der viszerokutane Reflex ist ein Reflex, der bewirkt, dass Schmerzen, die in inneren Organen entstehen, als Schmerzen der Haut wahrgenommen werden. Das geschädigte Organ und die schmerzende Stelle auf der Körperoberfläche können mitunter weit auseinanderliegen“. Man bittet den Patienten, die Augen offen zu halten und beobachtet eine eventuelle Verkleinerung der Pupillen. Tritt diese ein, so ist dies ein Zeichen dafür, dass man mittels der neural- therapeutischen Injektion den Patienten durch eine Vagusreaktion vorübergehend aus dem Sympathikotonus in den Parasympathikotonus gebracht hat, also in den Zustand von Entspannung und Heilung. Patienten, welche unter chronischen Entzündungen leiden, befinden sich nonstop im Sympathikotonus (Flucht, Abwehr und Verteidigung unter Adrenalinausschüttung).

Heilung kann allerdings immer nur im Parasympathikotonus stattfinden. Ist ein Zusammenhang zwischen dem neuraltherapeutisch angespritzten Zahnareal und einer allgemeinmedizinischen Erkrankung bzw. Störung gegeben, so wird der Patient innerhalb weniger Sekunden, jedoch spätestens innerhalb von 8 Stunden mit einer Verbesserung in dem in Verbindung stehenden Körperareal reagieren. Beispiel: fast alle Schulter-, Arm- und Ellenbogenbeschwerden stehen mit wurzelkanalbehandelten Zähnen auf dem Dickdarm-Meridian in Verbindung (obere Prämolaren 4er und 5er sowie untere Mola- ren 6er und 7er). Nach Neuraltherapie sind die Beschwerden fast immer sofort für einige Stunden aufgelöst. Die Patienten werden aufgefordert, nach der Injektion für circa 24 Stunden alle subtilen Änderungen in ihrer Befindlichkeit zu beobachten. Häufig tritt sogar vor Ort ein sogenanntes Sekundenphänomen nach Huneke mit spontaner Besserung ein, vor allem beim Schulter- Arm Syndrom. Der Effekt sollte circa acht Stunden anhalten, um den verdächtigen Zahn als eindeutiges Störfeld zu diagnostizieren. Die Anästhesie selbst ist von kurzer Dauer und lässt meist nach circa 30 Minuten wieder nach.

 

 

 

Meridiansystem zur Eigenanalyse

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