Die Veränderungen in unserer Umwelt

Die Veränderungen in unserer Umwelt

Schauen wir uns die globalen Veränderungen in unserer Umwelt bewusst an, so werden wir einige parallel verlaufende Trends erkennen: einerseits eine exponentielle Zunahme des Verlustes intakter Ökosysteme und der in ihnen lebenden Arten, andererseits eine exponentiell verlaufende Zunahme chronischer Erkrankungen in Verbindung mit einer ebenso exponentiell zunehmenden Belastung unseres Immunsystem (Abb. 1). Als Reaktion hierauf wächst aber auch die Zahl biologischer Ernährungs- und Verhaltenskonzepte exponentiell.

CHRONISCHE ERKRANKUNGEN

Chronische Erkrankungen wie Krebs, Borreliose (Lyme- Disease), Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose (MS), Morbus Crohn, Diabetes mellitus, Asthma bronchiale und chronische Erschöpfungssyndrome nehmen explo- sionsartig zu und lassen bei Extrapolation der Kurven erkennen, dass in wenigen Jahren alle Menschen der westlichen Länder von zumindest einer dieser Erkrankungen betroffen sein werden(1). Auch bei Kindern steigen die Zahlen. So leidet z.B. im Alter von acht Jahren bereits eines von 59 Kindern an Autismus.

MULTIPLE SKLEROSE, ALS, AUTOIMMUNER- KRANKUNGEN
MS hat z.B. allein in Deutschland von 2004 bis 2009 von rund 100.000 Erkrankungen pro Jahr auf rund 150.000 Erkrankungen pro Jahr zugenommen. In Deutschland beträgt die jährliche Inzidenz (Zahl der Neuerkrankungen) 8 Fälle pro 100.000 Einwohner. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer. In den USA ist diese Erkrankung mit der Einführung des Kupfer-Amalgams im Jahre 1976 von einem Jahr zum anderen von rund 8.000 auf 123.000 Neuerkrankungen pro Jahr explodiert(4). Im weiteren Verlauf stieg die Inzidenz pro 100.000 US-Bürger von 34,8 im Jahr 2001 auf 46,3 im Jahr 2014 an. In Norwegen stieg die Inzidenz von MS von 1,9 auf 8,0 pro 100.000 Einwohner, die Prävalenz (Anzahl der Erkrankten) hat sich verzehnfacht. Als ein Risikofaktor wird Vitamin-D-Mangel betrachtet. ALS war vor 20 Jahren praktisch unbekannt. Heute beträgt die Inzidenz weltweit bereits bis zu 2,6 Personen, die Prävalenz circa sechs betroffene Personen pro 100.000 Einwohner. Jährlich erhalten in den USA circa 6.000 Bürger die Diagnose ALS. Nördliche Länder sind stärker betroffen, was auf den Zusammenhang mit einem Vitamin-D3-Mangel hinweisen könnte. ALS-Todesfälle steigen um 60 % pro Jahrzehnt an. Die Lebenserwartung beträgt bei der Mehrheit der betroffenen Patienten nur zwei bis fünf Jahre. Vergleicht man die Kurve der Zunahme der Todesrate von ALS (Abb. 2) mit der Zunahme der Wurzelkanalbehandlungen, so erkennt man eine erschreckende Parallelität: in den USA wurden im Jahre 1975 rund eine Million Wurzelkanalbehandlungen durchgeführt. Es wird geschätzt, dass die jährliche Anzahl an Wurzelkanalbehandlungen in Amerika im Jahr 2006 circa 22.3 Millionen betrug und mehr als 41.000 Wurzelkanalbehandlungen pro Tag durchgeführt werden.

In Deutschland wurden im Jahr 2017 rund 7 Mio. Zähne kassenzahnärztlich endodontisch versorgt .

Zu den weit verbreiteten chronischen Erkrankungen gehören auch die Autoimmunerkrankungen. Derzeit leiden geschätzte 23,5 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner an diesen Erkrankungen. In Deutschland sind etwa 5 % der Bevölkerung betroffen.

Autoimmunerkrankungen beeinträchtigen nahezu jedes System des Körpers. Sie können Psyche und Nervensystem betreffen (Depressionen, Autismus), die Gelenke, Muskeln, Haut, Hormondrüsen, Herz und weitere Organe. Als ursächlich werden zunehmende Belastungen mit Keimen, Umweltgifte, Allergene, Stress und mangelhafte Ernährung angesehen.

BEGINN EINES UMDENKENS

Erfreulicherweise zwingt diese explosionsartige Zunahme der chronischen Erkrankungen die Bevölkerung dazu, umzudenken und eine gesündere und „biologische“ Lebensweise anzustreben: Bioprodukte in gewöhnlichen Lebensmittelmärkten sind prozentual die bestverkauften Produkte, reine Bio-Märkte wie „Alnatura“ in Deutschland und in der Schweiz oder „Whole Foods“ in den USA spriessen wie Pilze aus dem Boden. In immer mehr Restaurants finden sich glutenfreie oder als gesund und wenig belastend ausgewiesene Speisen auf der Karte. Reduktion der Schadstoffe in Textilien, Schonung der Ressourcen, Erfolge wie die der Elektrofahrzeuge der Firma Tesla und viele andere Beispiele sprechen eine deutliche Sprache.

Selbst von einem offensichtlich gesundheitsschädigenden Produkt, der Zigarette, gibt es mittlerweile von jeder Marke eine „Biovariante“ in der beigen Schachtel. Interessant ist dabei die Beobachtung, dass sich heute das Profil des „Bio-Konsumenten“ vom „esoterisch ange- hauchten Öko“ bis hin zur gesellschaftlichen Elite erstreckt. Möglicherweise findet derzeit wieder eine evolutionäre Auslese gemäss den darwinschen Prinzipien statt? Dieses Umdenken ist auch dringend nötig, da es leider Faktoren in unserer Umwelt gibt, welche unsere Gesundheit immer intensiver bedrohen.

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Abbildung 1: Anstieg der Inzidenz einiger immunologisch bedingter Erkrankungen 

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Abbildung 2: Anzahl der Todesfälle an ALS pro Jahr

WICHTIGE KRANKHEITSURSACHEN

Zu den pathogenetischen Faktoren gehört die zunehmende elektromagnetische Strahlung in Form von hochfrequenten Gigahertz-Frequenzen des Mobilfunks, des W-LAN und der DECT-Technologie. Aber auch die radioaktive Belastung nimmt stetig zu und wird durch Unfälle wie Fukushima zusätzlich exponentiell erhöht. Auch die Beimischung von Titandioxid als Zusatzstoff E 171 in Arzneimitteln, Kosmetika, Sonnenschutzmitteln, oralen Kontrazeptiva, Zahncremes, Kaugummi und selbst in der Nahrung wie in Joghurt, Mozzarella, Instantsuppen und Süssigkeiten führt in der Bevölkerung zu einer zunehmenden Unverträglichkeit von Titan, dessen Verwendung in der Implantologie und Traumatologie weit verbreitet ist. Titan enthält selbst in der reinsten Form „Titan Grade 1“ immer noch bis zu 0,20 % Eisen.

Darüber hinaus ist in Spuren Nickel enthalten. Dies ist erschreckend, wenn man bedenkt, dass allein in Europa rund 65 Millionen Bürger allergisch auf Nickel reagie- ren. Nickel verursacht die grösste Anzahl an Kontaktallergien. Durch die REACH-Verordnung im Jahre 2007 wurde versucht, die europäische Bevölkerung vor zu hohen Nickelexpositionen zu schützen. Dennoch haben noch immer 8-18 % der Bürger allergische Reaktionen auf Nickel. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Krankheitsursache Stress

Die erschreckende Zunahme chronischer Erkrankungen basiert auf einer gemeinsamen Ursache: die enorme Zunahme an Stress, was zu einem Abschalten des Immunsystems führt (Ungleichgewicht von Sympathikus und Parasympathikus). Hierzu gehört auch Stress, der getriggert wird durch negative Emotionen in Beziehungen und in der Arbeitswelt sowie durch die immer hektischer werdende Lebensweise mit zunehmender Technisierung und dem Anspruch dauernder Erreichbar- keit.

Krankheitsursache EMF

Der zweite grosse Faktor ist die exponentiell zunehmende Belastung durch künstliche elektromagnetische Felder (EMF). Eine Studie, durchgeführt in Schweizer Arztpraxen, zeigt, dass ein Grossteil der chronischen Erkrankungen bis zur Einführung des flächendeckenden Mobilfunks rückläufig war, seitdem jedoch immer stärker ansteigt (Abb. 3).

Stark betroffen von Mobilfunk und elektromagnetischen Feldern sind Kinder und Jugendliche(23–29). Im Zusam- menhang mit elektromagnetischer Strahlung wurde von Tumoren des Gehirns und anderer Organe, Beeinträchtigung der Spermienqualität und oxidativem Stress berichtet. Auch die WHO stuft hochfrequente elektromagnetische Felder als potenziell krebserzeugend für den Menschen ein. Die Gefahren des 5G-Mobilfunknetzes, das derzeit weltweit trotz der Kritik vieler Wissenschaftler eingeführt wird, sind nicht abschätzbar. Das Bundesamt für Strahlenschutz „geht nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand nicht von negativen gesundheitlichen Auswirkungen aus, sieht aber auch noch offene Fragen“. Es bezieht sich auf nur wenige Untersuchungsergebnisse und sieht noch weiteren Forschungsbedarf. Auf seiner Website weist es auf mögliche Effekte hochfrequenter elektromagnetischer Felder im Milli- oder Zentimeterwellenbereich auf Haut und Augen hin, also nahe der Körperoberfläche. Auf innere Organe sind anscheinend keine negativen Auswirkungen zu erwarten(43). Viele Studien belegen jedoch die schädigende Wirkung von 5G, das im Vergleich zu 4G 1000x stärker ist.

Krankheitsursache Belastungen in der Mundhöhle

Der dritte Faktor sind Belastungen im Bereich der Mundhöhle. Diese sind bei chronisch kranken Patienten meist der grösste Stressfaktor. Zähne können als Bioreaktor für Bakterien, Viren, Pilze und als Quelle von Toxinen und Entzündungsmediatoren fungieren. Auch Schwermetalle aus Amalgamfüllungen und anderen Dentallegierungen sowie Allergene aus Kunststoffen und Legierungsbestandteilen können pathogen wirken. Sie wirken sich immunologisch negativ aus. Hinzu kommt die Antennenwirkung von Metallversorgungen, die die negativen Auswirkungen elektromagnetischer Felder verstärken kann, und dies in unmittelbarer Nähe des ZNS! Auch der Kardiologe Dr. Thomas E. Levy weist auf die Gefahren dentaler Herde mit Auswirkung auf den gesamten Organismus hin. Er sieht die Ursache aller Erkrankungen in einem erhöhten intrazellulären oxidativen Stress. Promi- nente Verursacher von chronischen Erkrankungen sind für ihn chronisch pathogene Keimbesiedlungen (beispielsweise der Nebenhöhlen oder des Pharynx) oder Infektionen. Dabei hat die Mundhöhle einen Anteil von mehr als 95 %. Weitere Infektionsorte sind die Nebenhöhlen, der Nasopharynx und der obere Respirationstrakt, aber auch Bronchien, Appendix, Ulcera etc. Weitere Ursachen sind Toxinbelastungen (z.B. durch Schwermetalle und Pestizide), ein toxischer Eisenspiegel, mangelhafte Ernährung oder Verdauung und hormonelle Imbalancen. Keime aus der Mundhöhle belasten den gesamten Organismus. Es liegen viele Studien vor, die die pathogene Wirkung des parodontalen Markerkeims Porphyromonas gingivals bei gastrointestinalen Karzinomen, Mundhöhlen- oder auch Pankreaskarzinomen aufzeigen. Auch stehen orale pathogene Keime im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen und werden im Brustgewebe von Frauen mit bösartigen Erkrankungen und im Gehirn von Alzheimer-Patienten gefunden.

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Abbildung 3: Diagnosen in Schweizer Arztpraxen